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  • Inhaltstext: „Wie lebt es sich in einer Grenzregion? Dieser Artikel möchte eine Antwort darauf geben und stützt sich auf eine empirische Erhebung in vier Zwillingsorten der "Großregion". Die Ergebnisse, basierend auf einer postalischen Befragung in den Zwillingsgemeinden sowie auf Face-to-Face-Interviews, zeigen, dass aufgrund der Grenzlage verschiedene finanzielle und praktische Vorteile auf beiden Seiten gesehen werden. Die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden wird vorwiegend als recht positiv beschrieben. Hinsichtlich identifikatorischer Prozesse besteht sowohl ein Zugehörigkeitsgefühl zum Nationalstaat als auch zur (grenzüberschreitenden) Region, wobei sich Unterschiede zwischen den Befragten in den einzelnen Ländern zeigen. Geht es um die Bedeutung der Grenze, so ist der allgemeine Konsens, dass sie kaum mehr wahrnehmbar und das Leben seit ihrem Wegfall komfortabler geworden ist und Vorteile bietet. Gleichzeitig werden verschiedene Herausforderungen gesehen - Aufgaben für die kommenden Jahre.What is life in a border region like? This article aims to answer this question, drawing on empirical research in four twin-villages of the Greater Region. The findings, based on a postal survey in the twin municipalities and face-to-face interviews, show that both sides see the border situation as bringing financial and practical advantages. The cooperation between the municipalities is mostly described very positively. In terms of identityrelated processes, feelings of belonging to both the nation state and the (cross-border) region exist, although there are differences here between those surveyed in the different countries. In terms of the importance of the border, there is general agreement that it is scarcely noticed anymore, and that since its disappearance life has become more convenient and has benefited. Various challenges are also seen - tasks for the coming years.“

  • Abstract: „Die Schengener Abkommen haben viele europäische Grenzen geöffnet und Grenzkontrollen verschwinden lassen. Der Effekt dieser Öffnung lässt sich besonders gut am Beispiel des deutsch-luxemburgischen Grenzraums beleuchten. Dort haben die nationalstaatlichen Grenzen ihre trennende Wirkung weitgehend eingebüßt, was sich u.a. in der sehr ausgeprägten Alltags- und Wohnmobilität widerspiegelt. Der Beitrag zeigt, dass die vielfältigen grenzüberschreitenden Praktiken die nationalen Grenzen zwar relativiert haben, diese aber in Form neuer Grenzziehungen fortbestehen. Dieser Zusammenhang von Aulösung und gleichzeitigem Fortbestand, wie er in der Denkigur der Phantomgrenze prgnant gefasst wird, soll am Beispiel der grenzüberschreitenden Wohnmigration untersucht werden. Die Zahl der Luxemburger, die ihren Wohnsitz in die deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz verlagern, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Der Beitrag basiert auf Daten aus vier im saarländischen und rheinland-pfälzischen Grenzraum durchgeführten empirischen Studien, die sich auf methodisch unterschiedliche Art und Weise mit dieser Entwicklung befassen. Die Ergebnisse stimmen grundlegend darin überein, dass die massive Wohnmigration sowohl auf lokaler als auch auf regionaler Ebene neue räumliche Differenzierungen und soziale Grenzziehungen mit sich gebracht hat. Diese materialisieren und manifestieren sich in unterschiedlicher Weise: verkehrsgünstige vs. verkehrsungünstige Lage von Gemeinden, Neubaugebiete vs. Ortskerne, Autochthone vs. Allochthone, Luxemburger vs. Nicht-Luxemburger. In allen diesen Abgrenzungsvorgängen kommt die Persistenz nationaler Ordnungskategorien zum Ausdruck, und sie weisen somit auf das phantomhafte Fortbestehen der territorialen Grenzen im Allgemeinen sowie auf eine klare Inkongruenz von territorialen Grenzen und sozialen Grenzziehungen im Kontext von Wohnmigration im Besonderen hin. The Schengen Agreement have opened many European borders and allowed border controls to virtually disappear. The effect of this opening can be illustrated especially well with the example of the German-Luxembourgish border region. Here, national borders have largely lost their dividing effect, which is relected, amongst other things, in the very intensive daily mobility and residential mobility. This article shows that the diversity of the cross-border practices has relativised the national borders, which, however, persist in the form of new demarcations. This relationship of dissolvement and simultaneous continuity, as it is concisely described with the igure of thought phantom borders, will be examined by using example of cross-border residential migration. The number of Luxembourgers who recolate their residence to the German federal states of Saarland and Rhineland-Palatinate has risen signiicantly in recent years. This article is based on data from four different empirical studies, which, using a variety of methods, were concerned with the developments of residential mobility in the border regions of Saarland and Rhineland-Palatinate. The results are fundamentally in agreement that the massive residential migration has brought with it spatial differentiations and social demarcations on a local as well as on a regional level. These materialise and manifest themselves in different ways: easily accessible by public or private transport vs. not easily accessible; new residential developments vs. town and village centres, autochthonous vs. allochthonous, Luxembourgers vs. non-Luxembourgers. In all of these demarcation processes, the persistence of national categories is expressed, and they thus refer to the phantom-like continuity of territorial borders in general, as well as a clear incongruity of territorial borders and social demarcations in the context of residential migration in particular.“

Last update from database: 19.05.24, 02:00 (UTC)